Dritter Personalertreff im Benigna

Dritter Personalertreff im Benigna

Auf Einladung des Karriereportals jobs-oberlausitz.de trafen sich in der vergangenen Woche rund 40 Personaler aus regionalen Unternehmen im Benigna am Görlitzer Untermarkt. Nach drei Jahren Corona-bedingter Pause konnte somit die Reihe „Personalertreff“ fortgesetzt werden. Sie begann 2018 bei Trixi in Großschönau, führte 2019 nach Bautzen ins Best Western Plus und ging nun weiter in der atemberaubenden Location in der Görlitzer Altstadt. Das Format möchte den Austausch zwischen den Personalverantwortlichen in der Oberlausitz fördern und aktuelle Themen diskutieren.

Landrat denkt über Kreisgrenze hinweg
Der Görlitzer Landrat Dr. Stephan Meyer freute sich in einem Eingangsstatement über diese Veranstaltung. Die Oberlausitz hat mittlerweile einen generellen Arbeitskräftemangel. Da sei regionale Zusammenarbeit wichtig. Im Landkreis Görlitz gibt es seit über einem Jahrzehnt eine strategische Zusammenarbeit von Kreis, Kommunen, Kammern und Arbeitsagentur. Angefangen bei der Berufsorientierung mit Veranstaltungen wie „Schau rein!“, dem Ausbildungsatlas INSIDER und der Ausbildungsmesse INSIDERTREFF über lokale Initiativen (z.B. Rückkehrerbörsen) bis zur privatwirtschaftlich veranstalteten Messe Oberlausitzer Karrieretage gibt es eine große Vielfalt.
 
Künftig gilt es, die absehbare Lücke auf dem Arbeitsmarkt durch Zuzug zu füllen. Die Oberlausitz kann als lebens- und liebenswerte Region punkten. Landrat Stephan Meyer agiert hier ohne Scheuklappen. Sein Engagement endet nicht an einer Kreisgrenze, die der Arbeitsmarkt ohnehin nicht kennt. Für ihn ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Landkreis Bautzen aber auch mit den Südbrandenburgern im Lausitzer Revier selbstverständlich. Insofern freute sich Meyer darüber, dass etwa ein Drittel der teilnehmenden Personaler aus dem Landkreis Bautzen kam.

Wertvolle Impulse 
In weiteren Inputs erfuhren die Personaler von Prof. Matthias Schmidt (Hochschule Zittau/Görlitz) wie sie mit ihrem Marketing bei der richtigen Zielgruppe die gewünschten Impulse auslösen. Anja Ahlheit (WBS Training AG) und Christoph Scholze, T(r)agwerk, diskutierten gemeinsam mit den Praktikern aus den Unternehmen, wie man interne Personalschätze heben kann. Axel Krüger (Machtwort) stellte den Service „Homeboarding“ vor, der neuen Mitarbeitern von auswärts das Einleben in der Oberlausitz erleichtert (von Wohnung über Kita-Platz bis zum Job für den Partner).

DZA kann zum Zugpferd werden
Unterstützt wird mit diesem Service das Aufbauteam des Deutschen Zentrums für Astrophysik, das ab April in Görlitz wohnt und arbeitet. Projektleiterin Katharina Henjes-Kunst wurde aus Potsdam zugeschaltet und berichtete über die Pläne des Großforschungszentrums in Görlitz und in Ralbitz-Rosenthal im Landkreis Bautzen. Insgesamt 1.000 Arbeitsplätze entstehen in den kommenden Jahren. Davon werden nur etwa ein Drittel wissenschaftliche Stellen sein. Die übrigen Arbeitsplätze machen die Forschung erst möglich und werden von kaufmännischen bis zu handwerklichen Aufgaben die gesamte Palette eines großen Arbeitgebers beinhalten. Das DZA setzt dabei auf Kooperation statt Konkurrenz mit den regionalen Unternehmen. Schließlich haben alle das gleiche Ziel: Neue Menschen in die Region locken. Mit dem Großforschungszentrum DZA hat die Oberlausitz ein starkes Zugpferd gewonnen.

Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft braucht gute Abstimmung
Nach einer leckeren und kommunikativen Mittagspause, serviert vom Restaurant Horschel, ging der Personalertreff mit einem Austausch zu bestehenden regionalen Instrumenten weiter. Debattiert wurden verschiedene Veranstaltungsformate für Berufseinsteiger und Fachkräfte. Sehr erfreut waren wir als Veranstalter, dass sowohl die Stellenbörse jobs-oberlausitz.de als auch die Messe „Oberlausitzer Karrieretage“ Bestnoten erhielten. Das traf auch auf die Ausbildungsmesse „Insidertreff“ und den „Berufemarkt“ im Landkreis Bautzen zu.
 
Aktuelle Herausforderungen gibt es bei der Berufsorientierung. Aus Sicht der Personaler herrscht mittlerweile ein Überangebot an Veranstaltungen. Gefühlt jede Schule organisiert ihren eigene Berufsmesse. Das übersteigt auf Dauer die Ressourcen. Mehr Abstimmung ist auch bei den Betriebspraktika nötig. Die Unternehmen könnten mehr jungen Leuten Praktika ermöglichen, wenn es eine bessere Koordinierung der Termine gibt. Aktuell finden die Praktika an vielen Schulen parallel statt.
 
Wir werden die Ergebnisse des Personalertreffs mit den Verantwortlichen im Landkreis Görlitz besprechen und die Wünsche der Unternehmen weitergeben. Herzlichen Dank an die engagierten Personaler, an die Referenten und das Team des Benigna für die gelungene Veranstaltung. Im nächsten Jahr gibt es eine Fortsetzung.